Susanne Kukla, BSc, MSc Therapie

Logopädie in der Onkologischen Rehabilitation

 

Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren sind nach der primären Therapie (Operation, Bestrahlung, …) oft mit Einschränkungen bei Kommunikation und Nahrungsaufnahme konfrontiert. Vor allem das Schlucken, Sprechen und die Stimme sind betroffen. Die Patienten leiden oft stark unter der verminderten Kommunikationsfähigkeit sowie der eingeschränkten Nahrungsaufnahme. Im Rahmen einer Onkologischen Rehabilitation können mit Hilfe von logopädischer Beratung und Therapie Strategien zum Umgang mit diesen Herausforderungen und Übungen zur Verbesserung der Beschwerden erlernt werden. Dafür stehen u. A. folgende Methoden zur Verfügung:

  • Atemübungen
  • Übungen zur Körperhaltung und -wahrnehmung
  • Training der Gesichts- und Mundmuskulatur
  • Stimmtraining
  • Schlucktraining, Kostaufbau, Entwöhnung der Magensonde
  • Stimulation des Kopf-, Hals- und Gesichtsbereichs (z.B. durch Druck, Wärme, Kälte, Vibration)
  • Speiseröhren-Ersatzsprache/Ructussprache nach Kehlkopfentfernung: Das Erlernen dieser Sprache erfordert viel Training und Geduld. Im Rahmen der 3-wöchigen Onkologischen Rehabilitation kann eine Anbahnung erfolgen oder bei Vorerfahrung Erlerntes gefestigt bzw. Neues trainiert werden.
  • Umgang mit einer elektronischen Sprechhilfe nach Kehlkopfentfernung
  • Artikulationstraining

Übungen für zu Hause

Logopädin Susanne Kukla hat nachfolgend Übungen zusammengestellt, die Betroffene im Alltag gut selbst umsetzen können:

Übungen zur Kräftigung der Schluckmuskulatur

  • Platzieren Sie Ihren Ellenbogen am Tisch, legen Sie Ihre Stirn in die Handfläche und drücken Sie mit der Stirn dagegen, Spannung 5 Sekunden halten, wiederholen Sie diese Übung 5x (Denkerpose)
  • Sprechen Sie mehrmals kräftig hintereinander ein /K/
  • Halten Sie Ihre Zunge mit den Lippen oder Zähnen fest und schlucken Sie dann den Speichel, ohne die Zunge loszulassen

Rucutsanbildung /Injektionsmethode (bei Kehlkopf-Entfernung)

  • Fangen Sie die Luft im Mund wie einen Tennisball ein und schieben Sie diese nach hinten („Luft schlucken“) - dann durch Bauchanspannen die Luft in der Speiseröhre wieder heraufpressen (ähnlich dem „Aufstoßen“) und einen Vokal formen (z.B. /aaaa/)

Für mehr Informationen zu den Therapien im Rahmen der Onkologischen Rehabilitation folgen Sie diesem Link: https://bit.ly/therapienlmzbe

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