Christine Riegler, BSc Therapie, Wohlbefinden & Freizeit

Schmerzende Hand- & Fingergelenke – was kann man tun? TEIL 1

Schmerzende Gelenke sind im Alltag eine große Belastung: Was aber kann man – neben einer medikamentösen Therapie – selbst tun? „Ganz wichtig ist, im täglichen Leben darauf zu achten, die betroffenen Gelenke zu schützen, um Abnützungen vorzubeugen und zu minimieren, meint Christine Riegler, BSc, Ergotherapeutin im Lebens.Med Zentrum Bad Erlach. Darüber hinaus gilt es auch, die Gelenke regelmäßig zu bewegen, um das Bewegungsausmaß zu erhalten und Schmerzen entgegenzuwirken. Da sehr viele onkologische Patient:innen an Schmerzen speziell in den Hand- und Fingergelenken leiden, haben wir nachfolgend dafür einige Tipps und Übungen für Sie zusammengestellt.

Gelenksschutz – allgemeine Tipps
Belastungsgrenzen kennenlernen:
Lieber öfter eine geringe Belastung, als einmal eine große Belastung.
Verwenden Sie elektrische Geräte (Dosenöffner, Brotschneidemaschine, …) und mechanische Transporthilfen (Einkaufswagen, Trolley, …).

Verteilen Sie die Belastung auf so viele Gelenke wie möglich:
Z.B. beidhändig tragen / arbeiten

Große Gelenke vertragen eine größere Belastung als kleine:
Tragen Sie z.B. die Tasche über dem Unterarm oder der Schulter, statt in den Fingern.
Unterfassen Sie Lasten mit beiden Händen, damit das Gewicht auf den Unterarmen ruht.

Vermeiden Sie extreme Temperaturen, Feuchtigkeit und Zugluft:
Tragen Sie Handschuhe bei Kälte (z.B.: Winter, beim Radfahren, Walken…), Gummihandschuhe beim Abwaschen oder der Arbeit mit feuchter Erde.

Arbeiten Sie abwechslungsreich und dynamisch:
Dynamische Tätigkeiten sind besser für die Gelenke als statische (z.B.: Haltungsänderungen beim Sitzen und Stehen). Verwenden Sie Hilfsmittel für statische Tätigkeiten wie z.B. eine Buchstütze beim Lesen.

Führen Sie regelmäßige funktionelle Übungen durch - bewusste Bewegungen zum Erhalt der Beweglichkeit. Eine gute Muskulatur stützt und schützt die Gelenke

3 Übungen für die Handgelenke
Die folgenden Übungen werden vor einem Tisch sitzend durchgeführt, beide Unterarme sollen auf diesem flach aufliegen und bei den Übungen am Tisch ruhen. Achten Sie bitte auf Ihre Haltung: Die Beine stehen gut am Boden und der Oberkörper wird aufrecht gehalten. Führen Sie die Übungen langsam und bewusst durch. Lockern Sie zwischen den Übungen ihre Hände und Arme aus. Machen Sie pro Übung 3 Durchgänge zu je 10-15 Wienerholungen.

ÜBUNG 1: Legen Sie die Hand flach auf den Tisch auf und bewegen Sie die Hand mit geschlossenen Fingern zuerst nach links, dann in die Mitte, dann nach rechts.

ÜBUNG 2: Legen Sie den Unterarm und die Hand flach auf den Tisch auf und bewegen Sie drehen Sie dann den ganzen Unterarm nach unten und oben.

ÜBUNG 3: Legen Sie den Arm so, dass die Hand über eine Tischkante hinausragt. Bewegen Sie die Hand dann nach oben, strecken Sie die Hand aus und bewegen Sie sie dann nach unten.

 

Fotos: (c) pexels.com, (c) Lebens.Med Zentrum Bad Erlach

 

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