Mag. Eva-Maria Jägerhofer Therapie

TABUTHEMEN?

Dürfen wir darüber sprechen oder nicht?

Warum fällt es uns so schwer über bestimmte doch sehr persönliche Themen zu sprechen – oft sind sie in der Gesellschaft tabu. Mann/Frau spricht einfach nicht darüber.

Oder sprechen Sie mit jedem über Ihre Krankheiten, Sterben oder Sexualität?

Gerade Diagnosen, wie auch eine Krebserkrankung sind stark lebensverändernd und einschneidend. Viele Themen, Gedanken und Fragen kommen bei Betroffenen auf. Im Lebens.Med Zentrum Bad Erlach sprechen wir Psychologen:Psychologinnen gerne offen über genau diese Themen – Tabuthemen - mit Ihnen! Gespräche finden im Einzelsetting aber auch in der Gruppe statt. Niemand muss reden – aber jeder darf!

Im Einzelsetting wird häufig über den Verlauf der Erkrankung, den dabei entstandenen Leidensdruck, psychisch, aber auch physisch, gesprochen. Alles darf sein. Jede Emotion hat Platz und Raum. Natürlich werden im Rahmen der onkologischen Rehabilitation auch Wege weg von Defizitgedanken hin zu ressourcenorientierten Denkweisen und Handlungen, erarbeitet. Manch eine oder einer möchte auch über das Sterben sprechen, unabhängig davon, ob es sie oder ihn direkt betrifft. Allein das Bewusstsein aufgrund einer Diagnose nicht unsterblich zu sein, rückt in den Vordergrund. Jede und jeder darf ihre und seine Gedanken mit uns im Einzelgespräch teilen. Ein Gefühl von Erleichterung wird oft rückgemeldet, sowie: „Es ist schön, dass ich einfach drüber reden kann!“

Sexualität verändert sich in Beziehungen über die Zeit. Nach einer Diagnose sind sowohl Männer als auch Frauen verunsichert. Teilweise bestehen noch Schmerzen, es gibt Narben (körperlich und seelisch), Inkontinenz ist nicht selten eine Folge von Operationen oder Behandlungen bei Frauen und Männern gleichermaßen, erektile Dysfunktion oder Scheidentrockenheit. Männer stehen häufig unter dem Druck, nur Mann zu sein, wenn noch alles funktioniert. Dadurch wird zusätzlich noch mehr Stress aufgebaut. Oft besteht auch die Sorge der Partnerin/ dem Partner nicht mehr zu genügen. Das führt teilweise auch zu Rückzug oder abweisendem Verhalten. Frauen trauen sich häufig nicht zu sagen, dass sie noch nicht bereit sind, weil sie den Partner/ die Partnerin nicht enttäuschen möchten. Auch hier ist es wichtig, dass der:die Psychologe:Psychologin mit Einfühlungsvermögen das Gespräch leiten. Patient:innen dürfen bestimmte Sorgen, Gedanken, Probleme teilen, eventuell zum ersten Mal ansprechen und gemeinsam am Körperbewusstsein, dem Selbstwert sowie Beziehungs- oder Sexualfragen arbeiten.

Dürfen wir also über Tabuthemen sprechen – JA natürlich!

Bei der onkologischen Rehabilitation unterstützen wir unsere Patient:innen gerne dabei gehört zu werden bzw. offen sprechen zu können. Mehr Informationen zu den Therapien im Lebens.Med Zentrum Bad Erlach finden Sie unter: bit.ly/therapienlmzbe.

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