Ernährung, Therapie
Was tun bei trägem Darm?
Eine veränderte Darmfunktion kann als mögliche Nebenwirkung verschiedener antitumoraler und medikamentöser Therapien auftreten. Dies kann zu Beschwerden, wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfungen führen. Letzteres tritt vermehrt nach Operationen im Magen-Darm-Trakt, bei immobilen PatientInnen bzw. nach der Einnahme von diversen Medikamenten (z.B. Opioide) auf.
Neben einer medikamentösen Therapie wird vor allem der Ernährungstherapie ein großer Stellenwert in der Behandlung von Verstopfungen zugeschrieben.
Folgende Lebensmittel können darmregulierend wirken:
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr von ungefähr 2 Litern täglich
- Ein Glas warmes Wasser auf nüchternen Magen
- Ballaststoffreiche Kost durch Vollkornprodukte (Vollkornbrot, Vollkorntoastbrot, Vollkornnudeln, Grahamweckerl), sowie Hülsenfrüchte, Gemüse, Salat und Obst. Ballaststoffe benötigen Flüssigkeit, um zu quellen - Flüssigkeitsmenge beachten!
- Haferkleie, Flohsamen und geschrotete Leinsamen in Flüssigkeit oder Joghurt einrühren (pro Esslöffel ca. 200 ml Flüssigkeit zusätzlich trinken)
- Milchsäurehaltige Lebensmittel: Naturjoghurt, Sauermilch, Buttermilch, Kefir, Sauerkrautsaft, …
- Fruchtsäurehaltige Getränke auf nüchternen Magen: Orangen-, Apfel- oder Traubensaft
- 3 – 4 Stück Dörrzwetschken über Nacht in ein 250 ml Glas Wasser einlegen und diese auf nüchternen Magen essen, sowie die Flüssigkeit trinken
Weitere Tipps:
- Gut kauen und langsam essen
- Regelmäßige Bewegung regt die Darmtätigkeit an
- Darmmassagen (Bauchdecke im Uhrzeigersinn massieren), Bauchmuskelübungen (Radfahren im Bett, Anspannen der Bauchdecke)
- „Stuhltraining“: täglich 10 Minuten auf die Toilette gehen, nicht pressen (Achtung Hämorrhoiden)
- Abführmittel meiden, sonst wird der Darm immer träger
Außerdem können lösliche Ballaststoffe die Darmregulation fördern. In Apotheken gibt es Präparate, die lösliche Ballaststoffe auf pflanzlicher Basis enthalten - fragen Sie Ihre/n Apotheker/in.
Folgende Lebensmittel mit stopfender Wirkung sollten gemieden beziehungsweise in kleinen Mengen verzehrt werden:
- Schwarzer Tee, Kakao
- getrocknete Heidelbeeren, Bananen
- übermäßiger Verzehr von Weißmehlprodukten (Semmeln, Weißbrot, Teigwaren)
- Reis, Kartoffelpüree
- Schokolade, Süßigkeiten, Zucker in großen Mengen
Die oben beschriebenen Maßnahmen und Tipps müssen selbstverständlich auch im Rahmen der Onkologischen Rehabilitation im Lebens.Med Zentrum Bad Erlach individuell an die jeweiligen Bedürfnisse des Patienten angepasst werden. Für mehr Informationen zum Thema Ernährungsberatung folgen Sie diesem Link: https://bit.ly/therapienlmzbe