Onkologische Rehabilitation: Teil eines modernen onkologischen Behandlungskonzeptes

Vor rund 15 Jahren galt die onkologische Rehabilitation noch als "Erholung" oder "Kur" im Anschluss an die Primärtherapie. Heute hat sich dieses Verständnis grundlegend gewandelt: Die onkologische Rehabilitation ist nun fixer Bestandteil und wichtige Säule eines modernen, interdisziplinären Behandlungskonzeptes von Krebserkrankungen.

Brücke zur onkologische Nachsorge

Die onkologische Rehabilitation versteht sich heute als Bindeglied zwischen Tumortherapie und onkologischer Nachsorge und steht damit auch am Beginn des Cancer Survivorships/des Langzeitüberlebens: Während des dreiwöchigen, stationären Aufenthaltes werden die Patient:innen mit einem individuell abgestimmten Therapieprogramm und umfassender Beratung (u.a. zu Themen wie Fatigue, Stoma, Inkontinenz) auf die längerfristige Phase der Nachsorge vorbereitet. Es werden gesundheitsfördernde Maßnahmen erlernt und Strategien zu deren dauerhaften Umsetzung entwickelt, denn ein gefestigter allgemeiner Gesundheitszustand bildet den Rahmen für eine zielführende onkologische Nachsorge.

Ziele der onkologischen Rehabilitation
  • Verbesserung der Lebensqualität und des allgemeinen Gesundheitszustandes
  • Reduktion der Nebenwirkungen und Folgen, die durch den Tumor bzw. dessen Behandlung entstanden sind
  • Unterstützung der Adhärenz
  • Unterstützung beim Wiedereinstieg in den privaten und beruflichen Alltag
Für wen ist die onkologische Rehabilitation geeignet?

Die dreiwöchige onkologische Rehabilitation im Lebens.Med Zentrum Bad Erlach ist für Patient:innen möglich, deren primäre Behandlung wie Chemotherapie, Strahlentherapie, Operation, medikamentöse Therapie etc. bereits abgeschlossen ist und die ihren Gesundheitszustand verbessern möchten.

Andererseits ist es in den letzten Jahren durch den Einzug von zielgerichteten Medikamenten und der Immuntherapie (als sogenannte Erhaltungstherapien über viele Monate) auch möglich geworden, die Rehabilitation während einer solchen laufenden Therapie zu absolvieren.

Es können auch Patient:innen, bei denen die Erkrankung schon länger zurückliegt, vom Rehabilitationsprogramm profitieren.

Darüber hinaus ist eine onkologische Rehabilitation auch in einer stabilen palliativen Therapiesituation möglich, um zum Erhalt der Lebensqualität beizutragen. Der:die Patient:in soll eigenständig am Therapieprogramm teilnehmen können und es muss ein Minimum an körperlicher Aktivierung möglich sein.

Welche Indikationen werden behandelt?

Im Lebens.Med Zentrum Bad Erlach werden Tumorerkrankungen, die in kurativer Absicht (neo-)adjuvant oder durch Resektion behandelt wurden, therapiert - ebenso metastasierte Erkrankungen bzw. Erkrankungen in einer stabilen palliativen Situation. Die onkologische Rehabilitation behandelt u.a. Patient:innen mit malignen Erkrankungen wie Prostata- oder Mammakarzinom bzw. anderen gynäkologischen Tumoren, mit Tumoren im oberen oder unteren Gastrointestinaltrakt, Bronchialkarzinomen oder bösartigen Neubildungen des lymphatischen, blutbildenden und verwandten Gewebes inklusive Zustand nach Stammzellentransplantation. Darüber hinaus wird die onkologische Rehabilitation entsprechend der medizinischen Notwendigkeit auch bei anderen Krankheitsbildern angeboten.

Wie setzt sich das Therapieprogramm zusammen?

Im Sinne einer personalisierten Krebsbehandlung setzt das Behandlungskonzept im Lebens.Med Zentrum Bad Erlach gleichermaßen auf die körperliche, psychische und soziale Rehabilitation. Nach einer eingehenden, ärztlichen Untersuchung wird vom medizinischen Team ein Therapieplan erstellt, der auf die individuelle Situation des:der Patient:in abgestimmt ist. Die Folgen und Nebenwirkungen, die durch die Krebserkrankung und ihre Behandlung entstanden sind, sollen damit gezielt behandelt werden. Therapie, Schulung, Beratung und Information wechseln sich dabei mit Entspannung und Erholung ab.

Das Therapieprogramm umfasst Einzel- bzw. Gruppeneinheiten aus den Bereichen:

  • Medizinische Trainingstherapie
  • Klinische- und Gesundheitspsychologie
  • Heilgymnastik
  • Ausdauertraining
  • Ergotherapie
  • Ernährungsberatung
  • Sozialberatung
  • Physikalische Therapien
  • Heilmassage, manuelle Lymphdrainage

Viele Patient:innen finden erst nach der akuten Phase Zeit, sich mit ihrer Erkrankung auseinanderzusetzen. Hier kann während einer stationären Rehabilitation mit umfassenden Maßnahmen (s.o.) und ergänzenden Schulungen eine Lebensstilveränderungen ideal unterstützt werden (z.B. Raucherentwöhnung). Auch zeigt die wissenschaftliche Datenlage, dass körperliche Aktivität das Rückfallrisiko bei bestimmten Tumorarten senkt. Vor allem bei den häufigen onkologischen Entitäten wie dem Mammakarzinom oder dem Prostatakarzinom hat Bewegung und Sport günstige Auswirkungen. Es konnte weiters gezeigt werden, dass körperliche Aktivität und Bewegung auch bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen, unter spezifischen Therapien wie Strahlen- oder Systemtherapie sowie im Rahmen der onkologischen Palliativmedizin möglich ist und die Belastungen der Erkrankung und der Therapie erleichtern kann. Der medizinischen Trainingstherapie kommt daher in unserem Haus ein wichtiger Stellenwert im Rahmen des  multimodalen ganzheitlichen Therapiekonzeptes zu.

Antragstellung im Detail

Für einen vom Sozialversicherungsträger bewilligten Rehabilitationsaufenthalt sind folgende Schritte notwendig:

1. Antrag auf Rehabilitation stellen:

Der:die Hausarzt:Hausärztin oder Facharzt:Fachärztin (niedergelassen oder im Krankenhaus) klärt die medizinische Notwendigkeit einer Rehabilitation ab und stellt gemeinsam mit dem:der Patient:in einen Antrag auf Rehabilitation.

Als Indikation ist am Formular "Stationäre Rehabilitation" für "Onkologie" anzukreuzen. Der Antragsteller hat die Möglichkeit, unter "Ort" das Lebens.Med Zentrum Bad Erlach als gewünschte Vertragseinrichtung zu nennen. Eine Begründung für die vorgeschlagene Maßnahme ist anzuführen, z.B. medizinische, berufliche und/oder soziale Zielsetzung:

  • Verbesserung des Allgemeinzustandes
  • Wiedererlangen und Verbesserung der Lebensqualität
  • Reintegration in das Sozial- und Berufsleben nach Chemotherapie
  • Erhalt/Wiedererlangen der Arbeitsfähigkeit/Erwerbsfähigkeit
  • Regeneration nach Therapie
  • Verbesserung der Coping-Mechanismen
  • Psychische Stabilisierung
  • Erhalt der Selbstständigkeit
  • Verbesserung der Inkontinenz
  • Verbesserung der Koordination/Feinmotorik
  • Schmerzlinderung
  • Remobilisation

Der Antrag wird anschließend dem zuständigen Versicherungsträger übermittelt. Das ist per Mail, postalisch oder auch persönlich in einem der Service-Center möglich. Die wichtigsten Kontaktadressen finden Sie hier.

2. Bewilligung des Versicherungsträgers:

Wenn der Antrag bewilligt wurde, erhält der:die Patient:in eine Kostenübernahmeerklärung vom Versicherungsträger.

3. Einladungsschreiben an Patient:innen:

Vom Lebens.Med Zentrum Bad Erlach geht per Post ein Einladungsschreiben samt Terminvorschlag für den Aufenthalt an den:die Patient:in. Änderungswünsche können bei Bedarf im Reservierungsbüro unter +43 2627/81300-500 bekannt gegeben werden.

Werfen Sie gerne einen Blick auf die Website antrag.lebensmed-baderlach.at, wo wir alle diese Details inklusive eines Patienten Erfahrungsberichtes für Sie kompakt zusammengefasst haben.

Wir sind gerne für Sie da.

Mit dem Kontaktformular können Sie Informationsmaterial zur Auflage in Ihrer Ordination bzw. Abteilung anfordern.

Für weitere Fragen wenden Sie sich an den ärztlichen Leiter der Abteilung Onkologische Rehabilitation im Lebens.Med Zentrum Bad Erlach unter folgender Nummer:

+43 2627 / 81300


Lebens.Med Zentrum Bad Erlach
Beste-Gesundheit Platz 1
2822 Bad Erlach, NÖ
Tel.: +43 2627 / 81300
Fax: +43 2627 / 81300 - 550
info@lebensmed-baderlach.at

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