Therapien in der onkologischen Rehabilitation
Übersicht der angebotenen Therapien
Physiotherapeut:innen mit vielseitigen Zusatzqualifikationen setzen das Bewegungsprogramm mit den Patient:innen um:
- Heilgymnastik: Unter Anleitung wird die geschwächte Muskulatur gestärkt und die Beweglichkeit verbessert. Dabei werden physiologische Bewegungsmuster wieder erarbeitet, das Herz-Kreislauf-System trainiert und koordinative und mobilisierende Aspekte miteinbezogen. Bei diesem Training für den ganzen Körper kommen auch verschiedene Hilfsmittel, wie Bälle, Stäbe oder Thera-Bänder zum Einsatz.
- Krafttraining: An verschiedenen Geräten wird mit unterschiedlichen Übungen für den gezielten Aufbau der Muskulatur gesorgt. Damit können vorbeugend auch körperliche Beschwerden vermieden werden. Neben dem Muskulaturaufbau werden so auch Kraft und Ausdauer gesteigert.
- Ausdauertraining: Mit dem Training am Ergometer und durch Nordic Walking wird nachhaltig die Ausdauer trainiert.
- Koordinationstraining: Die verschiedensten Fähigkeiten der Koordination (z.B.: Gleichgewicht, Orientierung, Rhythmus, Reaktionsfähigkeit) werden mit oder auch ohne Hilfsmittel (Bälle, MFT-Disc, BalancePad, etc.) trainiert.
Bei der Ergotherapie stehen im Zuge der Rehabilitation die Tätigkeiten des Alltags der Patient:innen im Mittelpunkt. Um diese im täglichen Leben zufriedenstellend durchführen zu können, werden unterschiedliche Fähigkeiten und Fertigkeiten benötigt. Genau diese Fähigkeiten und Fertigkeiten stehen bei der Ergotherapie im Mittelpunkt. Durch Betätigung und Aktivität werden Wohlbefinden und Gesundheit gezielt gefördert.
- Einzeltherapie: Mit Hilfe von gezielten Methoden (z.B.: Feinmotoriktraining, Sensibilitätstraining, Kognitives Training, Ergonomische Arbeitsplatzberatung) wird an den individuellen, alltagsrelevanten Zielen gearbeitet.
- Therapiewerkstatt: Durch ein gezieltes Angebot bei dem das "Aktiv sein" und die "Freude am Tun" im Vordergrund stehen, können wieder neue positive Erfahrungen auf allen Ebenen gesammelt werden.
- Psychologische Beratung/Behandlung: Psychologische Gespräche haben eine entlastende Funktion und helfen, den persönlichen Umgang mit der Krebserkrankung und der gegenwärtigen Lebenssituation zu finden. Im psychologischen Einzelgespräch werden Zeit und Raum für Themen bereitgestellt, mit denen sich der:die Patient:in derzeit beschäftigt oder gern beschäftigen möchte. Diese Gesprächsthemen könnten die Planung von Gesundheitsverhalten, die Stärkung der individuellen Ressourcen, die Krankheitsbewältigung, persönliche, familiäre oder berufliche Krisen sein.
- Psychologische Schulungen: Bei den psychologischen Schulungen wird gesundheitspsychologisches Wissen vermittelt, das bei der Verarbeitung und Bewältigung der Krebserkrankung und den damit einhergehenden Belastungsfaktoren unterstützt.
- Entspannungstraining: Zur Verringerung von körperlicher und psychischer Anspannung werden Entspannungstechniken, wie etwa progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, autogenes Training oder Imaginationen, vorgestellt.
Im Laufe einer Tumorerkrankung und deren Behandlung kann es zu Veränderungen der Ernährungsbedürfnisse kommen. Bei der onkologischen Rehabilitation werden im Einzelgespräch mit der:dem Diätologen:Diätologin gezielte ernährungstherapeutische Maßnahmen besprochen und vereinbart.
Bei Allergien, Unverträglichkeiten oder medizinischer Notwendigkeit (pürierte Kost bei Schluckstörungen, Zwischenmahlzeiten nach Operationen im Verdauungstrakt, …) kann die Menüauswahl während des Rehabilitationsaufenthaltes gemeinsam adaptiert werden.
Im Zuge von Gruppenschulungen werden spezielle Themen rund um die Ernährung behandelt.
Das zentrale Anliegen der Sozialarbeit während des onkologischen Rehabilitationsaufenthaltes ist es, dem:der Patient:in die bestmögliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen bzw. ihm den Wiedereinstieg in den sozialen und beruflichen Alltag zu erleichtern.
Im Rahmen von Gruppengesprächen wird zu sozialrechtlichen Fragen (Behindertenpass, Feststellungsbescheid zum Kreis der begünstigt behinderten Personen, Parkausweis, Pflegegeld, Krankengeld, Wiedereingliederungszeit, Rehabilitationsgeld, etc.) informiert.
Beim psychosozialen Beratungsgespräch mit den Sozialarbeiter:innen wird Bezug auf die individuelle Lebenssituation der Betroffenen genommen, um hier konkrete Informationen und Unterstützungen anbieten oder in die Wege leiten zu können.
Je nach Anliegen wird bestmöglich unterstützend auf die Perspektivenentwicklung eingegangen - zentrale Themen können hier Versorgungsfragen, Unterstützungsleistungen, Vernetzung mit Einrichtungen in der Wohnumgebung oder Neuorientierung im Berufsleben sein.
- Elektrotherapie: In der Elektrotherapie kommen verschiedene Stromarten zur Anwendung, die einerseits über Muskelstimulation ein mildes Muskeltraining vermitteln können, andererseits über gezielte Impulsverabreichung auch Schmerzproblematiken vermindern können.
- Moorpackungen: Das Moor kann als Kälte- oder Wärmetherapie entzündungshemmend, durchblutungsfördernd oder schmerzlindernd wirken.
Heilmassagen runden das Rehabilitationsprogramm ab, indem sie muskelentspannend und durchblutungsfördernd wirken, aber auch die Mobilität und Beweglichkeit anregen. Bei entsprechender Indikation können auch Spezialmassagen, wie die manuelle Lymphdrainage, (Fuß-)Reflexzonenmassage oder Bindegewebsmassage zum Einsatz kommen.
Nach Operationen und Bestrahlungen bei Kopf-Hals-Tumoren können Störungen des Sprechens, des Schluckens oder auch der Stimme auftreten. Bei der logopädischen Therapie wird auf die jeweiligen Schwierigkeiten der Patient:innen eingegangen und neben adaptiven Maßnahmen (z.B. Kostanpassung) werden auch kompensatorische (z.B. Haltungsänderungen, Schlucktechniken) und restituierende Maßnahmen (z.B. Kräftigung der am Schluckakt beteiligten Muskulatur) durchgeführt.
Schwerpunkte der Logopädie bei der onkologischen Rehabilitation:
- Sprech- und Schlucktherapie bei Kopf-Hals-Tumoren
- Trachealkanülen Management
- Therapie nach Laryngektomie (Kehlkopfentfernung)
- Stimmtherapie (z.B. bei Stimmlippenparesen)
- Sprachtherapie bei Hirntumoren (z.B. Wortfindungsstörungen)
- Behandlung von Facialisparesen (Gesichtslähmung)
Therapiebereich
Der Therapiebereich des Lebens.Med Zentrums Bad Erlach ist den Bedürfnissen der Patient:innen entsprechend eingerichtet. Neben den Einzeltherapieräumen stehen auch eine Ergowerkstatt, Seminar-, Multifunktions- und Gymnastikräume für Gruppentherapien zur Verfügung. Der Cardiotrainingsbereich ist mit Ergometern und einem Laufband ausgestattet. Auch ein Fitnessraum mit speziellen Krafttrainingsgeräten bietet den Patient:innen bei den diversen Therapien den entsprechenden Raum und die notwendige Ausstattung. Dieser kann auch in der Freizeit gegen eine geringe Gebühr genutzt werden.
Die Versicherungsträger stellen klare Richtlinien für die Umsetzung des Leistungsprofils für Patient:innen in allen Rehabilitationszentren in Österreich, welche strikt eingehalten werden müssen.
Alle Therapien sind auf die Belastbarkeit des:der Patienten:Patientin sowie auf die technischen Gewichtsobergrenzen der Therapiegeräte abgestimmt. Um die Sicherheit und die Wirksamkeit der Therapien zu gewährleisten, können nur Patient:innen mit einem maximalen Körpergewicht von 150 kg aufgenommen werden.
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