Sonja Martinez Garcia-Rubenser Pflege

Einblick in die palliative Pflege: „ … den Tagen mehr Leben geben.“

Zum Einstieg in das sensible Thema „Palliative Care“ dürfen wir Cicely Saunders zitieren: Die englische Krankenschwester, Sozialarbeiterin und Ärztin gilt als die Begründerin der modernen Hospizbewegung und Palliative Care. Sie meinte: „Bei der palliativen Pflege geht es nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“* Diese Form der Versorgung ist speziell auf die Betreuung von Menschen ausgerichtet, die an einer palliativen Erkrankung leiden. Das bedeutet, dass sämtliche der modernen Medizin zur Verfügung stehende Therapien ausgeschöpft sind und kaum mehr Aussicht auf Heilung besteht. Die Krankheit ist unheilbar, fortschreitend bzw. weit fortgeschritten. Das Wort „palliativ“ hat seine Wurzeln im lateinischen „pallium“ – „Mantel“ oder „palliare“ – „den Mantel um jemanden/etwas legen“.  In diesem Sinne geht es darum, Betroffene in dieser Phase optimal zu unterstützen und zu begleiten. Zu palliativen Erkrankungen zählen neben Krebserkrankungen auch z.B. neurologische Erkrankungen, Demenzerkrankungen, Herz- und Lungenerkrankungen und Leber- und Nierenerkrankungen.

Um die bestmögliche pflegerische und menschliche Begleitung bieten zu können, ist in der palliativen Versorgung vor allem die Kommunikation zentral: Die Qualität der Beziehung zwischen Pflegenden und Betroffenen bzw. deren Angehörigen basiert auf wertschätzender verbaler und nonverbaler Kommunikation. Speziell geschulte Pflegepersonen begleiten bei komplexen Fragestellungen wie z.B. Spiritualität und Ethik im palliativen Setting, Begleitung von Kindern und Jugendlichen als betroffene Angehörige, aber auch rechtlichen Themen wie Sterbeverfügung oder assistierter Suizid u.v.m.

Darüber hinaus stehen in der palliativen Versorgung noch andere Möglichkeiten zur Verfügung: Neben medikamentöser Behandlung ist vor allem wichtig, empathisch zu sein und Bedürfnisse wahrzunehmen. Kleine Schritte können große Wirkung haben – z.B. Anwendungen der Aromatherapie, die Anregung unterschiedlicher Sinne, Berührungen bzw. einfach da zu sein.

Die Gewissheit möglichst gut begleitet zu haben, ermutigt das Pflege-Team im Lebens.Med Zentrum Bad Erlach darin, den palliativen Bereich in der Pflege weiter auszubauen u.a. auch durch die Verstärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit.

Lese-Tipp: „Leben bis zuletzt – was wir für ein gutes Sterben tun können“, Dr. Sven Gottschling

* Quelle des Zitats: https://www.springerpflege.de/palliativpflege/palliative-pflege/palliative-care-den-tagen-mehr-leben-geben/15077464 (Stand: 29.02.2024)

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