Mag. Eva-Maria Jägerhofer Therapie

Richter Umgang mit Stress?

Die Mitteilung einer Krebsdiagnose, die Behandlung und das Leben damit führen bei vielen Betroffenen zu großem Stresserleben und Leidensdruck.

Psychologische Gespräche, die ein wesentlicher Bestandteil der Therapien im Lebens.Med Zentrum Bad Erlach sind, ermöglichen Entlastung für Patientinnen und Patienten. Die gemeinsame Entwicklung eines gesundheitsförderlichen Umgangs mit der Erkrankung und der gegenwärtigen Lebenssituation sollen helfen, dass negative Stresserleben Betroffener zu reduzieren und subjektives Wohlbefinden zu fördern.

Wichtig im gesunden Umgang mit Stress ist es, eine eigene Stresskompetenz aufzubauen. Das bedeutet, sein individuelles Stresserleben und wirksame Strategien zur Bewältigung kennenzulernen und anwenden zu können.

Was genau ist eigentlich Stress bzw. wie kann Stress definiert werden?

Stress kennzeichnet ein Ungleichgewicht zwischen subjektiv bedeutsamen Anforderungen und der Einschätzung der persönlichen Möglichkeiten, diese zu bewältigen.

Daten und Fakten rund um das Thema Stress

  • Stress ist individuell und hängt von der subjektiven Bewertung ab
  • Stress ist ein lebensnotwendiger Überlebensmechanismus, welcher zur Mobilisierung von Reserven dient, um außergewöhnliche Anforderungen zu bewältigen.
  • Stress sollte zu keiner Dauerbelastung werden, da dies negative gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Außerdem wirkt sich der Umgang mit Stresssituationen auf die Lebensqualität aus.

Welche Möglichkeit gibt es mit Stress umzugehen?

Zur Erhöhung der eigenen Stresskompetenz kann anhand der Stress-Ampel vorgegangen werden. Wesentlich dafür ist die Selbstbeobachtung, um persönlich belastende Situationen erkennen zu können, persönliche Überzeugungen und Denkmuster sowie die Effizienz der Reaktionen.

Stress-Ampel S-O-R-K

S wie Stressoren (körperlicher-, sozialer-, psychischer-, Zivilisationsstress)

Äußere und innere belastende Situationen können durch Zeitmanagement und Problemlösung vermieden bzw. verringert werden.

O wie Organismus (z.B. persönliche Stressverstärker)

Stresserzeugende und-verschärfende Einstellungen und Denkmuster können bewusst gemacht und verändert werden.

R wie Reaktion

Bei den physischen und psychischen Reaktionen auf Stress kann angesetzt werden, zum Beispiel durch den Abbau von Anspannung durch Entspannungsverfahren (inkl. Blitzentspannung, die kurzfristig Erleichterung bringen können und MBSR, eine achtsamkeitsbasierte Stressreduktion), die auch langfristig die Belastbarkeit erhöhen. Auch durch Genusstraining, Bewegung, „Abreaktionen“ kann ein Belastungsausgleich geschaffen werden.

K wie Konsequenz

Dadurch verändert sich die Konsequenz (z.B. gesundheitliche Folgen)

Schritt 1: Dem Stress auf die Spur kommen

Der erste Schritt zu einer besseren Bewältigung von alltäglichen Belastungen besteht darin, herauszufinden welche Situation bzw. Situationen als Stress empfunden wird/werden und zu beobachten, was mit sich selbst geschieht. Auch hier ist die Selbstbeobachtung über einen gewissen Zeitraum von Bedeutung.

Schritt 2: Die Stresssituation bewerten

Hierbei können folgende Fragen hilfreich sein:

  • Wie bewerte ich die Situation, das Verhalten anderer, mich selbst?
  • Welche Erwartungen an mich selbst oder andere habe ich?
  • Welche Befürchtungen habe ich?

Schritt 3: Wie ist meine Reaktion in solch einer Stresssituation?

Hierbei können folgende Fragen hilfreich sein:

  • Was spüre ich körperlich?
  • Was fühle ich?
  • Was tue oder sage ich?

Anhand dieser drei Schritte kann die Stresssituation genau analysiert bzw. über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Somit kann Bewusstsein für mögliche Stressoren geschaffen und versucht werden diese gezielt zu vermeiden. Im Lebens.Med Zentrum Bad Erlach wird mit Hilfe von psychologischen Beratungen/Behandlungen, psychologischen Schulungen und Entspannungstrainings, die Stärkung der individuellen Ressourcen gefördert und die Bewältigung der Krebserkrankung bzw. damit einhergehenden Belastungsfaktoren unterstützt.

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